Mein Gmunden

© ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt

MEIN GMUNDEN

Auf seiner Erkundungsreise durch Gmunden und Umgebung trifft Regisseur Felix Breisach spannende Gmundner*innen.

Gmunden: eingebettet im schwelgerischen Salzkammergut, das hier eine Nuance schroffer ist als weiter westlich, vielleicht auch ein wenig geheimnisvoller. Hier lockt der – auch sommers sehr frische – Traunsee, hier kommt die berühmte Keramik her. Geschichtlich ist das Gebiet vielfach kontaminiert: Kulturell etwa – Brahms und Bruckner kamen oft hierher, Thomas Bernhard ließ sich im nahen Ohlsdorf nieder. Lacus felix – der glückliche See, ist der Name, den die Römer dem Traunsee gaben. Stimmt zwar nicht, es war der Humanist Wolfgang Lazius im 16. Jahrhundert, tut aber der Legenden-Bildung gut.

 

Schifffahrt am Gmundner Traunsee


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Margund Lössl durchlebte einst bis zu zehn Räusche am Tag. Das lag aber nicht an illegalen Substanzen, die sie zu sich nahm, sondern an der Arbeit in der elterlichen Wäscherei und dem Umgang mit chemischen Reinigungsmitteln. Immer schon eine Kunstbegeisterte, kam sie irgendwann zu dem Schluss: Nicht Gmunden braucht eine Galerie, ich brauche eine Galerie. Sie ließ blütenweiße Wäsche beiseite und wandte sich Farbintensiverem zu. Ihre „Galerie 422“ ist ein Ankerplatz zeitgenössischer österreichischer Kunst nach 1945, deren Bedeutung weit über die Region hinausreicht.

 

Galeristin Margund Lössl und Malerin Xenia Hausner


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Von Berufswegen und mindestens so sehr aus freundschaftlichen Gründen steht Margund Lössl mit einer der bedeutendsten zeitgenössischen Malerinnen Österreichs in engem Kontakt, die sich schon vor Jahrzehnten in der Region niedergelassen hat: Xenia Hausner. Sie schätzt die Dramatik, die vom mystischen Traunsee ausgeht. Die prachtvolle Umgebung ihres Wohnsitzes nützt sie psychisch, saugt sie in sich auf und speichert sie ab.

 

Christian Rainer und Regisseur Felix Breisach


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Christian Rainer, langjähriger Herausgeber des Wochenmagazins „profil“ setzt auf Nachhaltigkeit – zumindest, wenn es um sein Beinkleid geht: Lederhosen gehören zur Region wie der Schnürlregen oder Gmundner Keramik – und sind fast unzerstörbar. Nur für Touristen sind sie modisches Statement, in Gmunden und Umgebung sind sie Ausdruck eines Lebensgefühls. Lange ist die Wartezeit auf eine maßgefertigte Lederhose, zumal wenn es eines der begehrten Stücke des Rudolf Daxner sein soll. Für die nächsten zehn Jahre ist das Auftragsbuch des Lederhosenmachers aus Ebensee gefüllt. Eben dort, am Südufer des Traunsees, wuchs Christian Rainer auf, in Gmunden wurde er geboren und verbrachte dort seine Schul- und Popper-Jahre. Der Popper war in den 1980er-Jahren jene exotische Spezies von Teenagern, die eine Haartolle über einem Auge und Designerkleidung trugen.

 

Kpt. Karlheinz Eder von der Traunsee Schifffahrt


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Durch stürmische wie ruhige Zeiten navigiert Kapitän Karlheinz Eder das von seinem Vater übernommene Unternehmen, die Traunseeschifffahrt. Auch nach all den Jahrzehnten auf dem See bewundert er den steten jahreszeitlichen Wechsel der Landschaft.

Auch ein zutiefst dunkles Kapitel berührt Regisseur Felix Breisach in seinem Film: die Geschichte des Vernichtungslagers Ebensee.

 

Sonntag, 30.07.2023
22:13 | ORF 2