Don Quichotte

© ORF/Unitel/Bregenzer Festspiele

DON QUICHOTTE

Bregenzer Festspiele 2019

Der Ritter von der traurigen Gestalt mit seiner Großzügigkeit und Phantasie ist eine der faszinierendsten Figuren der Weltliteratur. Don Quichottes Kampf gegen die Windmühlen, in denen er furchtbare Riesen sieht, wurde zum Symbol seiner Identität. Auf der Opernbühne machte ihn der französische Komponist Jules Massenet zum leidenschaftlich Liebenden. Don Quichotte singt Dulcinée ein wunderschönes Ständchen und bringt ihren gestohlenen Schmuck aus den Händen gefährlicher Räuber zurück, dennoch lehnt sie seinen Heiratsantrag ab. Anders als in Miguel de Cervantes’ Vorlage wird seine Angebetete zur realen Bühnengestalt. Für sie begibt sich der Ritter in Lebensgefahr und erlangt heldenhaft ihren Schmuck zurück.

Dem Wechselspiel von Phantasie und Wirklichkeit spürt Massenet in seiner Musik nach. Gekonnt verleiht der Komponist den unterschiedlichen dramatischen Situationen ihren eigenen musikalischen Stil. Mit Kastagnetten und prägnanten Rhythmen illustriert er das spanische Dorfleben. Dulcinées Verehrer besingen ihre Schönheit in madrigalartigem Ton, schillernde Farben im Orchester begleiten Don Quichottes Liebeserklärung.

Regisseurin Mariame Clément konfrontiert Don Quichotte mit dem Geschlechterkrieg von heute und inszeniert ihn als Superheld im Bad, Ghetto und im Büro. Am Pult der Wiener Symphoniker steht Daniel Cohen, für die Bildregie zeichnet Felix Breisach verantwortlich.

 


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