Eine Reise ins ICH
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EINE REISE INS ICH
Nikolaus Harnoncourt, die graue Eminenz im Musikbusiness – vielgeliebt aber auch vieldiskutiert, wird 80.
Harnoncourt – eigentlich Johannes Nicolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt ist Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller und einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis.
Nach Ausbildung an der Wiener Musikakademie wird er 1952 Cellist bei den Wiener Symphonikern und ein Jahr später gründet er mit seiner Frau Alice den Concentus Musicus Wien, um seiner intensiven Arbeit und Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis und Originalinstrumenten ein Forum zu geben.
Parallel entwickelte sich Harnoncourt zu einem erfolgreichen Opern-Dirigenten. Nach seinem Debut am Theater an der Wien mit Monteverdi „Il ritorno d’Ulisse in patria“ 1971 erarbeitete er gemeinsam mit Jean-Pierre Ponnelle am Opernhaus Zürich den legendären Monteverdi – Zyklus.
Die Wiener Philharmonikern lieben Nikolaus Harnoncourt und pflegen eine intensive Zusammenarbeit – zweimal wurde er bereits eingeladen, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu leiten.
Seit 1985 werden in Graz Harnoncourt gewidmete Klassik-Festspiele, die Styriarte veranstaltet. In diesem Jahr erhält den Lifetime Achievement Award der Classic FM Gramophone Awards 2009.
Heute ist Nikolaus Harnoncourt einer der wenigen wirklichen Weltstars unter den Dirigenten. Mit der ihm eigenen Leidenschaft auf allen Gebieten überzeugt er Künstler und auch das Publikum.
In dem Film von Felix Breisach lernt man Nikolaus Harnoncourt von seiner privaten Seite her kennen. Berührend spricht er über seine Ängste, über das Altern, über seine Beziehung zu seiner Ehefrau Alice. Sein Bruder Philipp Harnoncourt erzählt von ihrer gemeinsamen Kindheit und Jugend, sein Sohn Franz beschreibt, wie er seinen Vater sieht.
Natürlich dürfen auch Themen wie Concentus musicus, Regietheater und seine Liebe zur Musik nicht fehlen.
Heidelinde Rudy, ORF
Redaktion Musik/Theater
Sonntag, 06.12.2009
09:35 Uhr | ORF 2
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